Der Geräuschehändler

Allerlei Klänge zum Mitnehmen – das macht der Geräuschehändler in seinem kleinen Laden möglich. Für jeden Kunden befüllt er eine Tüte mit Geräuschen: sei es Trommelwirbel für den Zirkus, ein gruseliges Kettenrasseln für das Gespenst oder ein Kichern, damit der Trauerkloß endlich mit seinen Freunden lachen kann.

Jeden Tag treffen neue Wünsche nach etwas Hörbarem ein – bis der Geräuschehändler mit einem Dschinn zu einer Weltreise aufbricht, um neue Geräusche für seinen Laden einzufangen.

Ein fantasievolles Buch mit einzigartigen Geschichten zum Vorlesen!

Buchtipp von Anna Appel

Zum Vorlesen ab 5 Jahren

Rohmann: Der Geräuschehändler, Knesebeck, 16,00€

Birdie und ich

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Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter kommen die 12-jährige Jack und ihr 9-jähriger Bruder Birdie zunächst bei ihrem Onkel Carl unter, der ihnen jedoch ein wenig zu viele Freiheiten lässt. Die beiden werden deshalb von ihrem Onkel Patrick abgeholt, der leider zunächst sehr schroff und wortkarg  und ohnehin das komplette Gegenteil von Carl ist: Schluss mit Schule schwänzen und Fastfood, jetzt ist gesundes Essen und Disziplin angesagt. Und für Birdies Liebe zu glitzernder Kleidung, Nagellack und Lipgloss hat Onkel Patrick auch kein Verständnis, Birdie soll sich einfach “normal“ kleiden.

Jack schmiedet einen Plan, wie sie ein bisschen Alltagsmagie, an die ihre Mutter glaubte, in das neue Leben der Geschwister retten kann…

Birdie und ich ist eine wunderschöne und einfühlsame Geschichte über Trauer, Familie, Freundschaft, und den Mut, zu sich selbst zu stehen, spannend, unterhaltsam, ehrlich und berührend.

Die Charaktere sind außergewöhnlich, ich habe Jack und Birdie sehr gerne auf ihrem Weg begleitet!

Das Buch ist traurig und hoffnungsvoll zugleich und steckt voller Humor und Herz.

Unbedingte Leseempfehlung für J.M.M. Nuanez‘ Debütroman!!

 

Buchtipp von Jule Petri

Buch ab 11 Jahren

Nuanez: Birdie und ich – DTV – 15,00€ – ISBN: 978-3-423-64095-4

Große Parkeröffnung am 06. Mai!

Am Samstag, den 06. Mai, wird die Grünfläche um 15:00 Uhr offiziell eröffnet und auf den Namen „Budafokpark“ getauft!

Wir freuen uns über alle, die an diesem Tag bei uns vorbeischauen. Sowohl große als auch kleine Besucher:innen dürfen sich über eine Schaufensterralley freuen, bei der es auch etwas zu gewinnen gibt…

Fred und ich

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Ein Schritt, atmen. Zwei Schritte, atmen. Unter dem schweren Hammer bricht die dünne Eisschicht sofort. Selbst das Stechen des eiskalten Wassers in den Waden wirkt feierlich.
Der Junge, der hinter Anni am Ufer steht, scheint diese besondere Stimmung zu begreifen. Er ist das erste Mal an diesem Februarmorgen ruhig.
Nach den vielen Wochen des Trainierens unter dem kalten Duschwasser hat Anni es nun endlich getan: Eisbaden. Das soll die Abwehrkräfte stärken, sagt man.
Schon am nächsten Morgen sehen die beiden sich wieder. Unabgesprochen treffen sie sich zur gleichen Zeit wie am Morgen davor noch vor der ersten Schulstunde am See. Kurzerhand taucht Fred mit Anni zusammen in das eisige Wasser. Die beiden nähern sich an, behutsam, und Anni erfährt, dass Fred trans ist.
Von jetzt auf gleich muss sie sich mit einem ihr völlig unbekannten Thema befassen. Doch nach einer anfänglichen Recherche im Internet weiß sie, dass auch falsche Fragen Fred verletzen können.
Innerhalb einer kurzen Woche lernen Anni und Fred sich kennen und verstehen. Vor allem bei den morgendlichen Gesprächen am See, aber auch in der nach Sachertörtchen duftenden Bäckerei.
Viel zu schnell geht die Woche vorbei und Fred, der nur ein Praktikum in dem kleinen Dorf macht, muss wieder nach Berlin reisen.
Ein wundervoller, kurzer und erfrischender Roman mit authentischen Protagonist:innen, deren Beziehung auf eine warmherzige Weise dargestellt wird. Freds Konflikt mit sich selbst und mit Personen aus seiner Umgebung stehen nicht überspitzt im Raum, sondern fügen sich – auch durch Annis Umgang mit seinen Gefühlen und Unsicherheiten – ganz natürlich in die Geschichte ein. Ganz nebenbei lernen Lesende, auch durch Annis Unerfahrenheit, wie viel es einem Menschen bedeuten kann, so angenommen zu werden, wie man ist und wie man sein will. Und, dass die Liebe keine Grenzen kennt – ganz unabhängig vom Geschlecht.
Lena Hach gelingt es, in ihrem Roman Themen wie Freundschaft, Ängste, Identitätsfindung, Tod und die erste Liebe zu einer leicht zugänglichen Geschichte zu verbinden, die mit viel Sorgfalt und Fingerspitzengefühl geschrieben wurde und einen großen Nachhall hinterlässt.

Buchtipp von Fanny Berger

Buch ab 11 Jahren

Hach: Fred und ich – Beltz – 12,00€

Fanny und der fast perfekte Fee

Obwohl es Ferien sind, geht bei Fanny alles den Bach runter: Ihre beste Freundin Cidem ist weit weg im Urlaub, zu Hause regnet es und ihre Eltern haben weder Zeit noch Geld, um mit ihr eine Reise zu unternehmen. Und als wäre das alles nicht schlimm genug, wird sie nach den Ferien als einzige auf die Gesamtschule wechseln, während alle anderen der Kinder ein Gymnasium besuchen werden. Alle anderen? Natürlich muss ausgerechnet Kim, mit dem sie noch nie ein Wort gesprochen hat, mit ihr in eine Klasse kommen.

Da müsste es Fanny doch umso besser passen, das urplötzlich Jerome an ihre Balkontür klopft. Der Fee in Ausbildung und in Gestalt eines Rockers hat den Auftrag, Fanny zu helfen, sich mit Kim anzufreunden. Daher setzen die beiden direkt die Idee in die Tat um und organisieren einen Ausflug ins Jugendhaus:

Töpfern, hämmern, sägen – und das alles mit Kim zusammen. Doch mit einem Fee in Ausbildung ist Chaos vorprogrammiert…

 

Ein Mutmachbuch, das charmant und überaus witzig über Schulwechsel und Selbstfindung erzählt und mit seiner großen Schrift Kindern einen neuen Leseschwung gibt!

 

Buchtipp von Fanny Berger

Buch ab 8 Jahren

Janotta: Fanny und der fast perfekte Fee – Gulliver – 11,00€

Magische Orte – Von Atlantis bis Stonehenge

Unglaublich viele Legenden ranken sich um Atlantis, die Osterinseln, die Loreley oder Machu Picchu, die Geisterstadt auf dem Berggipfel. Die Loreley, deren Felsen man schon während einer gemütlichen Zugfahrt entdecken kann, faszinierte bereits 1824 den berühmten Dichter Heinrich Heine. Er erzählt von einer wunderschönen, betörenden Jungfrau, die einen armen Fischer mit ihrem goldenen Haar und ihrem Gesang in die tödlichen Stromschnellen lockt.

Heute ist der Mythos um diese gefährliche Stelle auf dem Rhein gelöst. Durch den scharfen Bogen, den der Fluss um den Berg macht, entstehen starke Strudel und Untiefen. Doch damit haben Motorboote der heutigen Zeit keine Probleme mehr.

Sowohl bekannt, als auch nicht oft erwähnte Orte werden vorgestellt und Leser:innen schnell in den Bann. Besonders interessant ist, dass Mythen aus vielen verschiedenen Ländern – und damit auch verschiedenen Kulturen und Glaubensrichtungen – beschrieben werden. Das große Format bietet reichlich Platz für tolle Illustrationen und interessante Anmerkungen.

Buchtipp von Fanny Berger

Sachbuch ab 10 Jahren

Mehnert: Magische Orte – Gerstenberg – 26,00€

Nicht ohne meine Ente

Giraffe und Ente sind die besten Freunde. Und wenn sie gemeinsam in der Badewanne sitzen und sich gegenseitig den Rücken sauber schrubben, trällern sie ein Lied nach dem anderen.

Bei dem heutigen Lied hat Giraffe ein ganz besonders gutes Gefühl. So gut, dass sie Ente vorschlägt, in einer großen Stadt vor Publikum aufzutreten. Ente ist mit einem „Quak!“ völlig Feuer und Flamme und schnell schippern die beiden in einem selbstgebauten Boot in die nächste Stadt.

Die ersten Kenner werden bereits während eines Konzerts auf der Straße auf die beiden aufmerksam. In der Tiger-Bar werden sie als Abend-Highlight angekündigt und sogar das Fernsehen möchte die beiden unter Vertrag nehmen.

Ruhm, Erfolg und Beliebtheit ist toll, ohne Zweifel. Aber ein wichtig aussehender Mäuserich empfiehlt Giraffe, doch eher alleine zum neuen Star zu werden und Ente links liegen zu lassen. Schließlich sei Ente zu klein, und alles, was sie könne, sei quaken.

Wird die Freundschaft der beiden auch diese Herausforderung bestehen?

 

Ein Bilderbuch für alle Badewannensänger, die von etwas Größerem träumen.

 

 

Buchtipp von Fanny Berger

Bilderbuch ab 4 Jahren

Dammermann: Nicht ohne meine Ente – Peter Hammer Verlag – 16,00€

Alles in Bewegung – Wie wir von A nach B und die Dinge zu uns kommen

 

Schon kurz vor dem Aufwachen beginnt der Tag für uns oft schon mit einer kleinen Bewegung. Ein kleiner Seufzer, das Zucken des Fußes. Und dann, wenn man wach ist, geht es vom Schlafzimmer ins Bad, vom Bad in die Küche und dann weiter in den Kindergarten, die Schule, zur Arbeit. Bewegung ist überall zu finden. Ob auf der Straße, in der Luft, unter der Erde, sogar in unserem Körper.

In „Alles in Bewegung“ wird ausführlich gezeigt, was sich wo, wie und wann bewegt (hat). Ob Kutschen und Pferde im Mittelalter, Fahrräder in Großstädten oder Raketen auf dem Weg in die Weiten des Weltalls. Auch Pflanzen, der Wind, Ebbe und Flut oder die Drehung der Erde wird beleuchtet und mit vielen farbigen Illustrationen begleitet.

Buchtipp von Fanny Berger

Sachbuch ab 7 Jahren

Callsen: Alles in Bewegung; Beltz&Gelberg; 16,00€

Ein Lied für Blue

Iris hat es nicht leicht auf ihrer Schule. Das Gefühl, von anderen nicht verstanden zu werden, begleitet sie Tag für Tag. Denn Iris ist gehörlos und eine der wenigen Kinder, die sich ohne Gehör im Unterricht zurechtfinden müssen. Und leider machen ihr diverse Mitschülerinnen und Lehrer das Leben nicht leichter. Ihr Gedicht, das sie im Englischunterricht geschrieben hat, erhält sie rot durchgestrichen wieder zurück. Natürlich, gereimt war es in diesem Sinne nicht. Doch wie sie es früher immer mit ihrem Großvater gemacht hatte, reimten sich die Wörter und Sätze so aufeinander, dass die Hände, die die Gebärden ausführten, immer die gleiche Form behalten mussten. Doch Iris‘ Lehrerin hat keine Augen für eine solche Kunst.

Und so vereinsamt Iris immer mehr, obwohl sie umgeben ist von unzähligen anderen Schülern. Im Biologieunterricht ändert sich plötzlich alles. Die Kinder schauen einen Film über den Bartenwal „Blue 55“, der sich von seinen Artgenossen unterscheidet. Blue singt auf einer höheren Frequenz als die anderen Wale, die ihn zwar hören, aber nicht verstehen können.

Iris fühlt sich sofort mit dem Tier verbunden. Endlich ist sie nicht mehr die Einzige, die sich unverstanden fühlt. Zu Hause lässt sie der Gedanke an den Wal nicht mehr los und schnell stößt sie auf eine Karte, die die Schwimmroute von Blue zeigt.

Schon bald hat sie einen Plan entwickelt. Iris möchte Blue unbedingt treffen. Gemeinsam mit ihrer Großmutter heckt sie einen waghalsigen Plan aus, der sie mit einem Kreuzfahrtschiff bis nach Alaska bringen soll – und dass, obwohl sich Iris im Unterricht und die Großmutter im Seniorenheim befinden sollten. Und das Beste: Iris komponiert ein Lied für Blue, das auf der Frequenz des Wales erklingt und ihm zeigen soll, dass er nicht allein ist.

Lynne Kelly schafft es wundervoll, die packende Geschichte von Iris, Blue und ihrer Großmutter mit aufklärendem Inhalt zum Thema Gehörlosigkeit und Meeresbiologie zu verbinden und schürt die Neugierde auf das Buch. Das wohl einfühlsamste und herzerwärmenste Jugendbuch der letzten Jahre, das den Leser schon auf den ersten Seiten in seinen Bann zieht.

 

Buchtipp von Fanny Berger

Jugendbuch ab 11 Jahren

Kelly: Ein Lied für Blue; WooW Books; 18,00€

Die Rebellen von Salento

Der Sommer nähert sich mit großen Schritten und die Kinder der italienischen Ortschaft Pagliarano fiebern den Ferien entgegen. Der Unterricht in den Klassenzimmern wird zur lästigen Pflicht und der Schatten unter den Olivenbäumen eine wohltuende Ausrede, um den lästigen Geschichtsstunden fernzubleiben. Da kommt es den Kindern nur Recht, dass sie an einem heißen Sommertag eine Kiste in der geheimen Hütte hinter dem Gutshaus von Paolos Familie entdecken. Zwar beinhaltet die Kiste kein Gold, Silber oder andere große Schätze, doch neben einer alten, zerschlissenen Weste und einem Filzhut finden die Kinder einen Brief des Ururururgroßvaters von Paolo. Der Brief entpuppt sich als Artefakt aus dem Jahr 1861. In diesem Dokument sagt sich Paolos Vorfahr mitsamt des Guts von dem kurz zuvor ausgerufenen „Königreich Italien“ los und erklärt das Gelände der Casa Vulía zu einem unabhängigen, autoritären Staat. Begeistert greifen die Kinder die Idee auf und der alte Filzhut wird schnell umgewandelt in die Krone des Monarchen. Denn „Der freie Staat der Kinder“ soll ein Reich sein, losgelöst von Italien, in dem kein Erwachsener das Sagen hat.

Mit Eifer sind die Kinder dabei, eine Regierung zu bilden, Gesetze festzulegen, Grenzen zu ziehen und eine eigene Währung zu erstellen. Doch im Ort gibt es einen Mann, dem dieses Vorhaben ein Dorn im Auge ist: Bürgermeister Palama hat große Pläne für das Grundstück des Gutshauses und möchte es für sich beanspruchen .Die Lage spitzt sich zu, als diese grundverschiedenen Grundgedanken kollidieren.

Kann der gierige Bürgermeister ein Gelände für sich beanspruchen, das sich vom italienischen Staat losgesagt hat? Und ist diese Lossagung überhaupt rechtmäßig? Und wie stehen die Eltern der Kinder zu dem ganzen Vorhaben? In sommerlicher Idylle zeigt der Roman jungen Lesern spielerisch die Ansätze einer Staatsgründung und die Verantwortung, die dieser Schritt mit sich trägt. Er stellt eine wunderbare Verbindung zwischen der Naivität der Kinder und den Verpflichtungen der Erwachsenenwelt her.

 

 

Buchtipp von Fanny Berger

Kinderbuch ab 10 Jahren

Morosinotto – Die Rebellen von Salento

Thienemann; 15,00€